10.01.2014 12:25
Im letzten Jahr konzentrierte sich der von Immobilieneigentümern und Geschäftsleuten getragene Verein “ISG Barmen-Werth” auf recht bodenständige Projekte wie verzierte Verteilerkästen. Für 2014 ist jedoch ein großer Wurf geplant.
Das Projekt „Ab in die Mitte! Die City-Offensive NRW“ will “Zentren als Orte des Handels, der Kunst, Kultur und Freizeit, des Wohnen und Arbeitens stärker und dauerhaft im Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger” verankern. Dazu werden alljährlich in mehreren Städten ausgewählte Projekte gefördert. 2014 sollen Ideen umgesetzt werden, die sich mit Stadtidentität auseinandersetzten und sich “im Spannungsfeld von Stadttourismus und Handel, Erlebnis und Wohlfühlen bewegen”.
Mit Hilfe der Initiative “ISG Barmen-Werth e.V.” ist es jetzt in nur sechs Wochen gelungen, die umfangreichen Antragsunterlagen zu erstellen, damit sich die Stadt Wuppertal an dem Wettbewerb beteiligen kann. Gerade in einer Stadt wie Wuppertal, die aus vielen Einzelorten künstlich zusammengefügt wurde, spiele Identität mit dem eigenen Viertel und der eigenen City eine wichtige Rolle, schreibt die ISG in einer Pressemitteilung.
Die Entscheidung der Jury über den Wettbewerbsbeitrag “Barmens buntes Band“ wird bis Ende Februar fallen. Erhält Barmen den Zuschlag, “können sich alle Wuppertaler im September 2014 auf außergewöhnliche Ereignisse freuen”, verspricht die ISG.
Wir freuen uns über die Würdigung des ersten ISG Jahrs durch eine Titelgeschichte in der "Bergischen Wirtschaft".
Sankt Martin reitet durch die Innenstadt – begleitet von Laternen und lautem Gesang.
Zusammen mit St. Martin zogen rund 1000 Wuppertaler über den Werth.
Barmen. Manche Passanten gucken doch ganz schön erstaunt, als ihnen am gestrigen Dienstagabend auf dem Werth ein Pferd entgegen kommt. St. Martin höchstpersönlich reitet da die Barmer Einkaufspassage entlang, gefolgt von einer langen Prozession lachender und singender Kinder mit ihren leuchtenden Laternen. Die lassen das Pferd fast blass aussehen: Von Schildkröten und Giraffen über kunstvoll gestaltete Feen und Geister bis hin zu bunten Bonbons aus Brotdosen und Schmetterlingen aus alten Flaschen – eine Laterne ist kunstvoller als die andere.
„Mit so vielen Menschen haben wir nicht gerechnet. Überwältigend!“
Thomas Helbig, ISG Barmen
Gegen 17 Uhr setzt sich der Zug am Alten Markt in Bewegung. Eine Bläsergruppe stimmt die bekannten Lieder an und so schallt „Laterne, Laterne“ durch die ganze Fußgängerzone. Der vierjährige Max strahlt über beide Ohren, weil „alle so schön laut singen.“ Er hat gleich seine ganze Familie dabei. Praktisch, denn da kann man auch mal die Laternen tauschen. Seine Schwester Tamara hat ihre im Kindergarten gebastelt. „Das ist aber schon länger her“, lacht die Zehnjährige. Sie und Schwester Vanessa (10) singen ganz besonders laut und sind offensichtlich textsicher. Da hilft Denise Kapp nach: Die Mutter hat einfach die Texte der wichtigsten Lieder zur Laterne zusammengeklebt, so dass sie gut lesbar im Dunkeln leuchten und sie mit ihren Kinder mühelos alle Strophen des St.-Martin- Lieds mitsingen kann.
Immer wieder stoppen Ross und Reiter und in den umliegenden Geschäften bilden sich ganze Trauben singender Kinder. In den Läden ist man vorbereitet – und so kommt für die Kinder beim traditionellen Mätensingen so Einiges an Süßigkeiten zusammen.
Gute Chancen für einen weiteren Zug im nächsten Jahr
Der vierjährige Max ist jedenfalls zufrieden mit seiner Ausbeute und präsentiert stolz einen riesigen Lolli. Auch auf dem Johannes-Rau-Platzwird nochmal gemeinsam gesungen, ehe St. Martin seinen Mantel teilt und die Hälfte einem Bettler übergibt. Dann reitet er davon.
Thomas Helbig von dem Veranstalter Immobilien-Standortgemeinschaft Barmen Werth ist begeistert: „Mit so vielen Menschen haben wir nicht gerechnet. Das ist überwältigend. Wir werden nächstes Jahr mit Sicherheit wieder einen Martinszug veranstalten.“